Vorsicht Falle! Warum eine Billig-PKV Sie am Ende teuer zu stehen kommt.

Wer kennt sie nicht: Anzeigen im Internet, in denen für private Krankenversicherungen für 75 EUR im Monat oder weniger geworben wird. Zweifellos klingt dies sehr verlockend, denn schließlich steckt der Sparfuchs in fast jedem von uns. Sparen hat ja durchaus seine gute Seiten, dann muss es aber auch ein wirkliches Sparen sein und kein verkapptes Draufzahlen.

Genau darum handelt es sich aber bei derartigen Locktarifen! Der scheinbare Beitragsvorteil wird nämlich sehr bald durch eine wahre Beitragsexplosion in sein Gegenteil verkehrt.

In der PKV bedeutet eine billige Einstiegsprämie gerade nicht, dass die Beiträge auch in Zukunft günstig bleiben. Genau das Gegenteil ist richtig: Der billige Einstieg ist teuer erkauft. Die Rechnung erhalten Sie später. Warum?

Locktarife in der PKV sind – ich muss es leider so sagen – nicht seriös kalkuliert, denn sie bilden nicht genug Alterungsrückstellungen und sind daher „zu knapp auf Kante genäht“. Überproportionale Beitragssteigerungen sind hier deshalb vorprogrammiert. Dies ist kein Versehen der Versicherungsmathematiker, sondern bewusste Geschäftspolitik einiger Unternehmen. Einziges und oberstes Ziel dieser Praxis soll es sein, in kürzester Zeit möglichst viele neue PKV-Kunden für die Gesellschaft zu gewinnen. Uninformierte Neukunden werden so mit einer günstigen Prämie geblendet, das Geldsparen dient hier als einziges und leider oft erfolgreiches Verkaufsargument. Natürlich darf das Preis-Leistungs-Verhältnis, wie bei jedem anderen Kauf, nie außer Acht gelassen werden. Aber für die Wahl einer PKV darf der günstige Preis niemals das einzige Argument des Beraters sein! Der Preis ist seitens der Gesellschaft manipulierbar. Die Eintrittsprämie bedeutet immer nur eine Momentaufnahme. Sie sagt überhaupt nichts über die zukünftige Entwicklung aus.

Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum die Beiträge gerade bei vielen Gesellschaften, die Locktarife im Angebot haben, mittelfristig sehr viel schneller steigen. Dieser liegt in einer viel zu laxen Gesundheitsprüfung. Um einer Vielzahl von Neukunden den Zugang zur PKV zu ermöglichen, wird der Gesundheitszustand der Interessenten nicht mit der nötigen Gründlichkeit und Strenge überprüft und auch schon mal ein Auge zugedrückt. Dies freut den abschlusswilligen PKV-Neukunden natürlich zunächst, besonders wenn er schon einige Vorerkrankungen im Gepäck hat. In Wirklichkeit ist es aber ein Nachteil für jeden, der bei dieser Gesellschaft versichert ist. Denn die Ansammlung zu vieler schlechter Risiken, verursacht zwangsläufig höhere Ausgaben und treibt die Prämien der Zukunft unweigerlich in die Höhe.

Also: Finger weg von unseriösen Angeboten! Schalten Sie Ihren Verstand nicht aus. Es gibt keine Qualität auf dem Grabbeltisch.

Photo credit: Axel Schwenke / Foter / CC BY-SA



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